Werksführung
am 25.07.2002
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bei
Kässbohrer in Laupheim
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die Teilnehmer der Führung: (oben) (mitte) |
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Nachdem
das neue Werk in Laupheim mit einer großen Kundenwoche eröffnet
wurde, bekamen wir in den Wochen danach die Möglichkeit, uns das
Werk einmal im normalen Betrieb anzusehen. Da einige Mitglieder mit dem Zug nach Laupheim gekommen sind, vereinbarten wir unser Treffen am Bahnhof in Laupheim. Dort fand sich natürlich gleich wieder genug Gesprächsstoff und Material zum Fachsimpeln. Alte Betriebsanleitungen von Maschinen aus längst vergangener Zeit wurden durchforstet und auch einige mitgebrachte Modelle fanden fachmännische Begutachtung. Sicher haben wir unter anderen Bahnreisenden, die zu dieser Zeit am Bahnhof waren, einige merkwürdige Gedanken ausgelöst. Doch das sind wir schließlich gewohnt. |
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Anschließend
ging es in die Kässbohrerstraße. Die anfängliche Vermutung, die Kässbohrer AG hätte "auf der grünen Wiese" gebaut, konnte dort schon widerlegt werden. Das Werk steht in einem ehemaligen Kiesgrubenareal und wurde - so unser Guide - in Rekordzeit erbaut. Als günstiger Nebeneffekt ergibt sich, daß das umgebende Gelände auch als Testgelände genutzt werden kann. Nach der Begrüßung durch Frau Plocher und Herrn Preiß ging es zunächst einmal in einen Schulungsraum, in dem wir einige interessante Erläuterungen zur Firma und der Technik erhielten. Als ein Mitarbeiter der ersten Stunde der Pistenraupen-Herstellung bei Kässbohrer konnte uns Herr Preiß auch auf ausgefallene Fragen zu Maschinen älteren Datums immer eine Antwort geben. |
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An die "Theorie" schloß sich dann die Praxis an. Die Führung durch das Werksgelände begann. Leider
sind Detailaufnahmen im Werk nicht erlaubt, von der Galerie im Werk allerdings
ist das Fotographieren erlaubt, so kann man zumindest einen Einblick dahingehend
bekommen, wie es dort aussieht. Auch hier ist es wie immer - die größten Fans stehen immer vorne dran ;-) ... siehe rechts. In der PistenBully Produktion gibt es im Werk drei Montagelinien. Ganz rechts im Bild werden die angelieferten Rahmen vorne in die Gasse "hineingefahren". Mit jedem größeren Arbeitsschritt wird dieses Grundgerüst einen Platz vorgerückt - und auch einem PistenBully immer ähnlicher. Gleich links daneben befinden sich die Vorarbeitsplätze. Hier werden größere Baugruppen vormontiert und dann als vollständiger Block an das Fahrzeug montiert. |
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Beispiele
dafür sind die Geräteträger oder der Antrieb. Der Motor mit
Drehschwingungskupplung, Getriebe und allen Pumpen wird in einem Arbeitsgang
eingebaut. Die dazu nötigen Kräne und Hebezeuge sind in der Halle
nur an Boden und Decke angeschraubt, sodaß eine flexible Anpassung
des Fertigungslayouts schnell möglich wäre. In der dritten Gasse
wird nach ähnlichem Muster mit den Fahrerhaus-Kabinen verfahren, die
am Ende der Linie zu den fertigen Chassis gebracht und dort montiert werden.
Wie überall im Fahrzeugbau wird dieser Arbeitsschritt "Hochzeit"
genannt. Anschließend werden die fertigen Maschinen in eine der im Hintergrund sichtbaren "Garagen" gefahren. Dort befinden sich die Inbetriebnahme- und Prüfstände. Bei der Inbetriebnahme werden die Maschinen mit allen Betriebsflüssigkeiten befüllt und zunächst in allen elektrischen Funktionen getestet. Die an Abgasabsauganlagen angeschlossene Maschine wird dort auch zum ersten Mal angelassen. |
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Hat
eine Maschine diese Funktionsprobe bestanden, so ist der nächste
Schritt der Leistungstest. Gleich hinter den Toren nebenan befinden sich
die Prüfstände. Mittels zweier großer Käfigläufer
AC-Maschinen werden die Radantriebe belastet. Dieser Test geht bis zur
Volllast der Maschine. Ganz hinten - hinter der Fabrikationshalle - kommt die "Dunkelkammer". Im Vergleich zu den sehr hellen Montagehallen ist die Auslieferungshalle auf zwei Ebenen finster. Im EG können im bis zu 120 Maschinen auf ihre späteren Besitzer warten. Im OG findet das Angebot an Gebrauchtfahrzeugen einen angemessenen Platz. |
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Neben
den Prüfständen befinden sich nochmals einige kleinere Werkstätten,
in denen Maschinen für Sondereinsätze hergerichtet werden. Bei
unserem Besuch standen dort neue Maschinen für den "Südlichsten
Deutschen Fuhrpark" - die Deutsche Neumayer-Südpolstation des
Alfred Wegener Institutes aus Bremerhaven. Die Maschinen haben z.B. keinen
Heckgeräteträger, sondern eine massive Hängerkupplung,
Kraftstoffvorheizung und viele andere technische Details, die sie für
Betriebstemperaturen in der Gegend von -40°C tauglich machen. Was die Maschinen in der Antarktis zu tun haben, das kann man am Beispiel eines PB240D links sehen. (Danke an Andreas Brehme für dieses Bild) |
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Damit
war auch unsere Führung zu Ende. Abschließend saßen wir
noch ein wenig bei Butterbrezen in der Kantine und hatten noch Gelegenheit
zum Fachsimpeln. Es hat uns sehr gut gefallen, auch wenn wir als Alpintechnik Fanclub sicher einer der "exotischsten" Vereine waren, der bei der Kässbohrer Geländefahrzeug AG zu Besuch war. Bis zur Gebrauchtfahrzeugshow ... |
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Claus
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